Kaum zu glauben wie schnell drei Wochen umgehen können. Meine Zeit in Deutschland war schön, auch wenn ich trotz der langen Zeit nicht alle Leute sehen und alle Sachen machen konnte die ich mir vorgenommen hatte. Ich entschuldige mich bei all denjenigen bei denen ich mich nicht gemeldet habe. Ich hoffe wir finden beim nächsten Besuch zusammen.
Obwohl die Zeit zuhause stressreicher war als geplant, war es sogenannter “Eu-Stress” dem man sich freiwillig unterwirft und der einem Freude bringt. Ich hatte Zeit für meine Familie, meine Freunde und auch meine Freundin, die mich für einige Tage besuchen kam. Letzteres führte dazu, dass auch ich neue Gegenden in der Umgebung erkunden konnte. Zum Beispiel Basel in der Schweiz oder Straßburg in Frankreich. Beides Orte die weniger als drei Stunden von mir Zuhause entfernt sind und die ich dennoch in meinem ganzen Leben noch nie besucht hatte. Das war also noch ein Extrabonus!
Da es mit Urlaubstagen in meinem Job nicht gerade üppig bestellt ist, habe ich die letzten 10 Tage meines Aufenthalten gearbeitet. Das ging zwar von Zuhause aus, war aber dennoch anstrengend, da ich mich der amerikanischen Zeitzone anpassen musste und entsprechend bis spät in den Abend noch an Telefonkonferenzen teilgenommen habe. Die Arbeitszeit habe ich auch genutzt, um einige deutsche Arbeitskollegen persönlich kennenzulernen. In meinem Job findet 95% der Kommunikation per Telefon oder Email statt und so freue ich mich immer einer Stimme auch ein Gesicht zuordnen zu können. Dazu war ich in einer Woche in Mainz, Stuttgart und Düsseldorf.
Mein Rückflug am Sonntag verlief problemlos. Alles war pünktlich und der Transatlantik-Flieger war sogar so leer, dass der Platz neben mir frei blieb und ich mich ausbreiten konnte. Zwischen Frankfurt und Raleigh gibt es leider Direktverbindungen und so musste ich in Philadelphia umsteigen. Aber trotz der (mittlerweile gewohnten) fast einstündigen Warteschlange an der Passkontrolle lief alles reibungslos bis zum Ende. Samt Gepäck stand ich nach 14 Stunden in Raleigh an der Gepäckausgabe. Dort erwartete mich eine kleine Überraschung. Zwei meiner Freunde und Arbeitskollegen hatten einen kleinen Empfang organisiert, samt Willkommensposter. Das fand ich wirklich klasse! Schön zu wissen, dass ich auch auf dieser Seite der Welt Freunde habe.

Den Jetlag habe ich mittlerweile ausgeschlafen und der Arbeitsalltag stellt sich wieder ein. Der Job verspricht dieses Jahr deutlich anspruchsvoller und arbeitsintensiver zu sein. Beides gute Sachen die ich Mitte letzten Jahres noch vermisst hatte. In meinem ersten halben Jahr habe ich mich gut bewiesen und mir nun mehr Verantwortung “verdient”. Seit einem halben Jahr bin ich nun Angestellter. Schon komisch. Im Praktikum war nach 2-3 Monaten meist die Luft raus. Ich konnte mir schwerlich vorstellen so einen Job tagtäglich ein Leben lang auszuüben. Aber ist man fest angestellt kann man Projekte von Beginn bis Ende durchsehen, Kollegen sind viel eher gewillt Zeit in einen zu investieren und die Zeit vergeht wie im Flug. Ich glaube die nächsten acht Monate bis zum Ende meines Arbeitsvertrags im August werden noch viel schneller umgehen als die bisherigen sechs.