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Blue Ridge Parkway und Winston-Salem, NC

Nach der Wanderung am Chimney Rock ging es weiter Richtung Winstom-Salem, einem weiteren historischen Oertchen im Westen North Carolinas. Allerdings waren wir nicht daran interessiert die direkte Route via der I-40 Highway zu nehmen. Stattdessen machten wir einen Umweg, um ein paar Stunden auf der schoensten Strasse der USA zu fahren: Dem Blue Ridge Parkway. Diese Route fuehrt von den Great Smokey Mountains in North Carolina knapp 800km nordoestlich nach Virginia. Sie schlaengelt sich in 1.800m Hoehe auf der Spitze der Blue Ridge Mountains und bietet atemberaubende Ausblicke auf das umliegende Land. Auch wenn ich noch immer die Route 1 in Kalifornien fuer die schoenste Strasse der USA halte, war ich vom Blue Ridge Parkway stark beeindruckt.


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Alle paar Kilometer gab es Aussichtspunkte wo man anhalten und die Landschaft geniessen konnte. So verbachten wir zwei Stunden mit “stop and go”. Das Wetter haette besser nicht sein koennen und so bewunderten wir unter blauem Himmel das weitlaeufige Land. Die Bilder sprechen fuer sich und ich empfehle die Route ausdruecklich jedem der mal in der Gegend sein sollte.

Waehrend der Fahrt wurde mir einmal wieder bewusst wie unbegreiflich gross die Vereinigten Staaten wirklich sind. Ich bin in den letzten drei Jahren so viel gereist wie nie zuvor in meinem Leben, habe dutzende Staaten besucht und doch nur einen Bruchteil des Landes erkundet. An kaum einer anderen Stelle auf der Erde findet man sowohl vielfaeltige Naturschauspiele als auch Megastaedte und Metropolen.

Nach ein paar weiteren Stunden im Auto kamen wir in Winston-Salem an, wo wir unsere zweite und letzte Nacht vebrachten. Die Stadt wurde 1913 gegruendet, als die Orte “Winston” (bekannt u.a. durch die beliebte Zigarettenmarke mit selbigen Namen) und “Salem” zusammengelegt wurden. Trotz der Geschichte ist Stadt aus meiner Sicht recht 08/15, mit Ausnahme des historischen Teils “Old Salem”. Die Architektur dort schafft eine Atmosphaere die einen zurueckkatapultiert in das 18. Jahrhundert. Pflasterstrassen, kleine Laeden und Gemuesegaerten. Zudem sitzt in der Mitte eine historische Unversitaet mit dem Namen “Salem College”, welches mich ein wenig an ein baeuerliches Harvard erinnerte.

Nach einem ausgedehnten Spaziergang am naechsten Tag machten wir uns Mittags auf den Rueckweg, da Mandy am Abend noch die lange Strecke nach Washington DC bzw. Virginia antreten musste. Insgesamt war es ein entspanntes Wochenende, trotz den zurueckgelegten 900km. Langsam habe ich das Gefuehl “meinen” dritten Staat (nach New Jersey und New York) etwas besser kennenzulernen. Und ich muss sagen, dass North Carolina doch recht sympathisch ist!

Asheville, NC und Chimney Rock State Park

Endlich ein langes Wochenende. Da Urlaubstage in den USA rar gesaeht sind habe ich mich sehr auf dieses Wochenende gefreut. Montag war “Memorial Day”, ein Nationalfeiertag zu Ehren der im Krieg gefallenen US-Soldaten. Mandy und ich nutzten die drei Tage, um North Carolina etwas besser kennenzulernen. So sind wir Samstagfrueh nach Asheville aufgebrochen, einer huebschen Kleinstadt in den Bergen ca. 400km westlich von Raleigh entfernt. Die Stadt ist beliebt wegen des Biltmore Estate, einem ehemaligen Herrenhaus im Renaissancestil, und dank ihrer Naehe zu den Great Smokey Mountains, einer Bergkette zwischen North Carolina und Tennessee.


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Die Fahrt verlief reibungslos und nach einem Mittagessen in einem urigen Lokal erkundeten wir die Stadt zu Fuss. Trotz der Abgelegenheit war viel los an diesem Samstag. Besonders ueberrascht waren wir von der Anzahl an Jugendlichen. Asheville ist nicht bekannt als Studentenstadt und ist recht weit ab vom Schuss. Dank des niedrigen Durchschnittsalters hatte die Stadt einen “hippen” Flair und wirkte nicht altbacken. Nachdem wir die Innenstadt abgelaufen hatten ging es weiter zum “Biltmore Village”. Dieses Dorf wurde errichtet, um das danebenliegende Biltmore-Schloss zu versorgen, welches einer Familie mit grosser historischer Bedeutung gehoerte: Den Vanderbilts. Besondern bedeutend war Cornelius Vanderbilt, der als einer der Gruendungsvaeter der USA gilt, da er im 19. Jahrhundert als Eisenbahn-Tycoon das Land von Kueste zu Kueste mit Schienen vernetzte. Das Anwesen ist bombastisch, kostet allerdings $60 Eintritt pro Person, daher musste fuer uns das Biltmore Village hinhalten. Doch auch dies war nett, mit alten Haeuschen und Pflasterstrassen.

Abends waren wir zum Essen im Vincenzo Ristorante and Bistro, einem kleinen italienischen Restaurant mit echter Klaviermusik. Stundenlang sass der Pianist am Klavier und spielte entspannte Toene, aus bekannten und unbekannten Stuecken. Das machte er so entspannt, dass er manchmal aussah als wuerde er gleich einschlafen. Wahnsinn was das motorische Gedaechnis so alles speichern kann. Das war ein schoener Ausklang fuer den Abend.

Am naechsten Tag fuhren wir frueh zum “Chimney Rock State Park”, einem Nationalpark ca. 45min oestlich von Asheville. Der Park ist nach einem Felsen benannt der aussieht wie ein “Chimney”, also ein Schornstein, der von einem Felsvorsprung knapp 100m senkrecht in den Himmel ragt und eine flache Spitze hat. Nachdem man die 420 Stufen erklommen hat, kann man einen fantastischen Blick ueber North Carolina werfen. Das kann sich schon mit der Szenerie des Yosemite National Park in Kalifornien messen.