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Syracuse

Von Freitag bis Montag war ich in Syracuse, um meinen Fulbrighter-Kollegen Dominik zu besuchen der dort Politikwissenschaften studiert. Mit dem Auto braucht man ca. 4,5 Stunden von Newark aus, für diejenigen Unglücklichen ohne Auto ca. 7-8 Stunden, weil man den Greyhound Bus nehmen muss.

Die Greyhounds fahren quer durch Amerika, sind günstig und fahren häufig, sind aber vom Straßennetz und daher dem Verkehrsaufkommen abhängig. Trotz Umstieg in Binghampton verlief die Fahrt reibungslos und ich hatte VIEL Zeit, um mein iPhone gründlich auszutesten.


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Syracuse hat 140.000 Einwohner und ist daher ein kleines Städchen – zumindest im Vergleich zu Newark (280.000) und natürlich erst recht zu New York (8.392.000). Es ist daher in vielen Eigenschaften das totale Gegenteil zu Newark. Es gibt wenig Hochhäuser, dafür viele Rasenflächen und hunderte dieser “typisch amerikanischen” Holz-Einfamilienhäuser mit Veranda und Dachgabuen. Man sieht viel häufiger Familien mit Kindern und weniger Penner. Auch der Campus ist größer, mit alten (für mich) Harvard-typischen Unigebäuden und großen Rasenflächen. Ein Nachteil dieses Kleinstadt-Flairs ist die Tatsache, dass das öffentliche Verkehrsnetz recht schlecht ist. Die Busse sind sehr unzuverlässig und fahren nur in Downtown im Minutentakt. Züge gibt es nicht. Man ist ohne Auto also ziemlich aufgeschmissen (, also NOCH aufgeschmissener als in Newark).

Dominik wohnt mit drei anderen Mitbewohnern (einer davon Deutsch) in einem dieser typischen “Ami-Häusern”. Es bietet zwar viel Platz, ist aber recht runtergekommen und spartanisch eingerichtet. Auch die Sauberkeit ließ ziemlich zu wünschen übrig. Es ist aber alles da was man braucht und bietet Veranda, Garten und eben viel Platz.

Wir haben die Tage damit verbracht viel zu reden, auszuruhen und uns die Gegend etwas anzuschauen. Das Wetter war traumhaft mit blauem Himmel und 34°C. Wir sind zu einem Village (ca. 2.000 Einwohner) in der Nähe gefahren, welches direkt an einem großen See liegt. Dort haben wir es uns einige Stunden auf dem Rasen gemütlich gemacht und haben ein schönes amerikanisches Sandwich mit anschließendem Donut gegessen. Dort war es dann richtig “Vorort”-mäßig. Auch eine schöne Erfahrung. Am Samstag waren wir dann mit ein paar von Dominiks Freunden im Kino und haben “Inception” geschaut. Kann ich WÄRMSTENS empfehlen! Wer gerne mitknobelt, grübelt und vor Spannung zittert, für den ist dieser Thriller gemacht. Ich werde die Tage mit ein paar Leuten aus Newark nochmals reingehen.

Wie vermutet sind die drei Tage im Flug vergangen und ich bin mittlerweile wieder zuhause. Heute hatte ich noch eine (recht langweilige und wiederholende) “International New Student Orientation”, bevor meine Vorlesungen morgen um 8:30 Uhr beginnen. Ich bin gespannt und werde berichten!

Flug und Ankunft

Mein erster Blogeintrag aus USA! Trotz einem über zwei Stunden verspäteten Abflug verzögerte sich die Ankunft nur um 30 Minuten. Der Flug selbst lief an sich auch reibungslos. Nur der Sitzplatz ließ etwas zu wünschen übrig. Da ich am Notausgang saß hatte ich keinen Tisch, keine Staumöglichkeit, keinen Bildschirm, und – am allertollsten – kein Fenster… Ich bin also 8 Stunden quasi “blind” geflogen. Trotzdem ging die Zeit schneller um als ich befürchtet hatte.

Der Abschied von meiner Familie und Freunden fiel mir ursprünglich recht leicht, aber als ich dann alleine am Gate saß überfiel mich der Gefühlsschwall mit voller Wucht. Glücklicherweise wurde ich kurz darauf für eine Weile durch ein schönes Telefonat abgelenkt. Und als ich dann im Flieger saß keimte das Gefühl der Freiheit und des Abenteuers auf, sodass sich meine Laune schnell besserte.

Die Einreise stellte kein Problem dar. Freundliche Beamte, die nicht so penibel waren wie ich sie mir vorgestellt hatte. Stempel, Fingerabdrücke, Foto, Stempel, Stempel, fertig. Auch mein Gepäck kam heil und vollständig an, sodass ich müde aber zufrieden mich auf den Weg ins Hotel machen konnte.