Wie vor ein paar Wochen geschrieben ist ja der Großteil meiner Vorlesungen rum und ich verbringe die Zeit mit etwas Reisen. So habe ich beschlossen diese Woche meinen guten Freund Johannes, den ich an der BiTS in Iserlohn kennengelernt habe, in Myrtle Beach, South Carolina zu besuchen. Er macht dort an der Coastal Carolina University seinen MBA und ist bald fertig. Also habe ich kurzerhand einen Flug gebucht, und natürlich da wo’s am Günstigen ist: Spirit Airlines. Letztendlich hätte ich lieber etwas mehr Geld für eine bessere Airline ausgegeben, aber das wusste ich vorher natürlich nicht.
Angefangen hat alles mit einer E-Mail der Fluglinie mit dem Hinweis bitte MINDESTENS drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Das fand ich total schwachsinnig, denn nicht mal für Interkontinentalflüge muss man mehr als zwei Stunden vorher da sein. Im Übrigen ist der Flug nach Myrtle Beach nur 1,5 Stunden… Außerdem war jegliches Gepäckstück kostenpflichtig. Auch Handgepäck. Und zu knackigen Preisen!
Der Flug ging vom La Guardia Airport in New York, dem Flughafen für Inlandsflüge. Leider liegt der Flughafen auf der anderen Seite der Seite, sodass ich einmal quer durch New York musste um hinzukommen. Das hat knapp zwei Stunden gedauert. Glücklicherweise hatte ich nur einen kleinen Koffer dabei. Am Checkin-Schalter ging es dann schon los. Der reservierte Anstehbereich war 1x1m groß, sodass die 50 anstehenden Leute kreuz und quer standen. Schalter gab es auch nicht wirklich, sondern die Fluglinienbeamten kamen in die Menschenmasse hinein, haben die Buchungsbestätigung genommen, haben Bordkarte und Gepäckzettel ausgedruckt und hergebracht. Obwohl nur eine Person vor mir war das Prozedere mehr als 30min gedauert. Doch anstatt das Gepäck dann abgenommen zu bekommen musste ich es ein paar Hallen weiter auf einen Wagen legen und konnte erst dann zum Gate. So dachte ich zumindest. Denn weder auf der Bordkarte noch auf der Anzeigetafel war ein Gate zu sehen (für alle anderen Flüge hingegen schon). Also bin ich zurück zum Checkin und habe gefragt. Ich bekam dann nur plump die Antwort: “Ja Gate B6 natürlich! Was denken Sie denn?”. Auf die Nachfrage woher ich das denn wissen solle meinte sie nur: “Das weiss man halt”.
Nachdem ich mich durch die Security gebahnt hatte (die für Inlandsflüge übrigens genauso krass ist wie für alle anderen Flüge, inkl. Schuhe, Gürtel, Flüssigkeiten, Essen, etc.) war ich dann am Gate das ebenfalls hoffnungslos von Menschen überrannt war. An der Anzeigetafel stand “Flight On Time” und das Boarding begann. Doch dann der Aufruf: “ALLE FÜR MYRTLE BEACH BITTE HINSETZEN. DIES IST NICHT IHR FLUGZEUG, ICH WIEDERHOLE, DIES IST NICHT IHR FLUGZEUG!” Es stellt sich heraus, dass der vorherige Flug schon knapp zwei Stunden Verspätung hatte und unser Flugzeug (obwohl wir schon boarden sollten) noch nicht mal da war. Also hieß es warten. Nach viel Chaos, genervten Flugbegleitern, noch genervteren Durchsagen und einer weiteren Stunde war der vorherige Flug weg und unser Flugzeug endlich da. Das Boarden hat dann auch ewig gedauert und wir saßen eine weitere halbe Stunde auf dem Rollfeld rum.
Das Flugzeug selbst war ein älterer kleiner Airbus und ziemlich abgenutzt. Mein Klapptisch war schief und furchtbar schmutzig und auf den Sitzen wollte ich auch nicht unbedingt sitzen. Über die Toiletten will ich gar nicht erst sprechen… Aber das Hauptproblem waren eben die Sitze. Die Beinfreiheit war so gering, dass selbst ich mit meinen 1,80m beim Aufrechtsitzen zwischen meinem Sitz und dem des Vordermannes eingeklemmt war. Hätte diese Person die Rücklehne abgesenkt wär ich komplett eingequetscht gewesen. So hatte ich nach 15 Minuten schon Knieschmerzen und der 1,5h Flug kam mir wie eine Ewigkeit vor. Getränke gab es übrigens nur für viel Geld, nicht einmal Wasser gab es kostenlos.
Aber danach lief es gut. Wir haben in der Luft etwas Zeit wettgemacht, sind problemlos gelandet und ausgestiegen. Das Gepäck war schnell da und der Urlaub konnte beginnen! Johannes hat mich am winzigen Flughafentermin (Myrtle Beach hat nur 20.000 Einwohner!) empfangen und wir sind mit seinem Auto zu ihm nach Hause gefahren. Nachdem ich nun meinen Frust ausgelassen habe folgt in den nächsten Einträgen mehr Positives. 😉
Klingt na stark. 😀
Was hast du denn für den Flug ausgegeben? Und wie lange warst du nun insgesamt unterwegs? 5 Stunden? 😉
Cheers aus Shanghai
Mit Gepäckzuschlag so knapp 200 Dollar. Und ja, so 5 Stunden kommen hin. Auf dem Rückweg übrigens auch.