Erste Eindrücke

Ich bin nun seit drei Wochen in North Carolina und habe mich akklimatisiert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Raleigh ist nämlich etwa auf der Höhe von Süd-Italien und kann mit sehr sonnigem Wetter aufwarten. Die letzten drei Wochen waren es immer zwischen 25 und 30 Grad bei blauem Himmel. Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit recht hoch, was es teilweise unangenehm macht. Aber immerhin dürfte es ein sehr milder Winter ohne Schnee werden.

Desweiteren ist mir die Weite des Landes besser vertraut geworden. Es ist zwar schön in der Wohnung viel Platz zu haben (der Quadratmeter zur Miete hier ist ca. 60% günstiger als in New Jersey und 90% günstiger als in New York City), allerdings ist das was die Stadt angeht anders. Es gibt keinen Stadtkern und Geschäfte/Restaurants sind weit verstreut. Die Straßen sind auch innerorts mindestens vierspurig und es gibt kaum Gehwege, geschweigedenn Radwege. Man muss also überall mit dem Auto hin. Und es sei denn man will sich in ein riesiges Shoppingcenter-Parkhaus quälen, muss man jedes Geschäft einzeln abhandeln. Glücklicherweise gibt es kostenlose Parkplätze en masse.

Also kam ich um den Besitz eines Autos nicht drumherum. Glücklicherweise hat mein Arbeitgeber gute Beziehungen zu Autoherstellern und so konnte ich für das Jahr hier einen brandneuen 2013 VW Passat organisieren. Passenderweise natürlich ein deutsches Auto, was man hier zwischen all den Toyota, Honda, Hyundai, Chevrolet, Chrysler, GMC, Ford, Acura, Pontiac, Saturn, Mercury, und Nissan nicht oft findet. Allerdings wünscht man sich bei der Beschaffenheit der Straßen öfters mal einen weich gefederten SUV. Hier beschweren sich alle über die steigenden Benzinpreise, aber im Vergleich zu Deutschland  ist es dennoch ein Schnäppchen. Ich zahle umgerechnet 74 Eurocent pro Liter.

Da ein Großteil der Einwohner von Raleigh, Durham und Chapel Hill (die drei Städte die das bekannte “Triangle” ausmachen) im Research Triangle Park arbeiten (dem großen Industriepark hier in der Gegend), sind die Straßen morgens dicht. Daher brauche ich für die 25km in der Regel 30 Minuten. Mein Bürokomplex ist der größte Arbeitgeber in der Gegend und hauste zu besten Zeiten täglich 10.000 Mitarbeiter. Nach dem Verkauf der PC-Sparte, Outsourcing und sukzessivem Stellenabbau sind es heutzutage nur noch 3.000. Entsprechend wirken Teile des Komplexes etwas leer. Doch die Firma ist im Aufschwung und mein Team (ca. 20 Leute) wächst pro Monat um 1-2 Leute.

Im Großen und Ganzen bin ich in North Carolina zufrieden. Das Freizeitsangebot ist zwar nicht mal ansatzweise mit dem von New York vergleichbar, dennoch ist es gemütlich, entspannt, warm und herzlich.

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