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Besuch des Militärfriedhofs in Arlington, VA

Da Mandy zur Zeit in der Naehe von Washington DC arbeitet fahre ich alle paar Wochenenden die 440km mit dem Auto hoch. Entsprechend schauen wir uns dann auch in der Gegend um. Letztes Wochenende besuchten wir also den Arlington National Cemetery, den groessten Nationalfriedhof der USA. Es ist ein riesiges Gelaende (ueber 250 Hektar), zwischen der National Mall und dem Pentagon. Wenn man drinsteht glaubt man kaum, dass das Gelaende nur wenige Fussminuten vom Herzen DCs entfernt liegt.


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Der Friedhof ist etwas besonderes und er bedeutet den Amerikanern sehr viel, denn hier werden seit 1864 viele der Kriegstoten begraben und geehrt. Zudem ist es die letzte Ruhestaette von Praesident John F. Kennedy und seiner Frau Jacqueline. Und in der Tat ist das Areal ueberwaeltigend: Das Gelaende hebt und senkt sich, uebersaet von weissen – makellos angeordneten – Militaergrabsteinen, bis an den Rand des Horizonts. Die Flora ist vielfaeltig, sattgruen, und perfekt gewartet. Gelegentlich ragt ein bombastisches Mausoleum in den Himmel, doch es harmoniert alles.

Es war ein wundervoller Tag (der mir uebrigens einen Sonnenbrand beschert hat) und so waren hunderte Touristen in dem Areal unterwegs. Dennoch war die Atmosphaere bedrueckend und “echt”. Wir sahen viele Militaerveteranen, die entweder in Erinnerungen versunken am Wegrand standen oder jedem der stehenblieb seine Geschichte zu erzaehlen versuchte. An JFK’s Grab hielten wir an, drehten uns um und bewunderten die Aussicht. Von dort aus hatten wir einen guten Blick ueber Washington DC, den Obelisken des Washington Monuments und das Kapitol.

Wir gingen weiter und kamen zum beeindruckensten Bereich des Friedhofs: das Grabmal der Unbekannten (“Tomb of the Unknowns”). Hier werden Soldaten die nach ihrem Tod nicht identifiziert werden koennen geehrt. Seit 1948 wird das Grabmal durchgehend bewacht. “Die alte Garde” patroulliert hier rund um die Uhr und haelt jede Stunde ein Ritual zur Ehrung der Toten. Es erinnerte mich etwas an die Rituale der Schweizergarde im Vatikan. Wenn man all das so sieht ist es fuer mich unverstaendlich wie viele Amerikaner immer wieder in den Krieg ziehen wollen.