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Roadtrip – Arizona


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  • A: Albuquerque, NM
  • B: Grand Canyon Village, AZ
  • C: Phoenix, AZ

In Arizona war unser erster großer Stop in Sachen Sehenswürdigkeit: Der Grand Canyon. Die Fahrt dahin war unerwartet anti-klimatisch. Man fährt und fährt und plötzlich ist er da. Wir sind bis auf 50m herangefahren ohne den kleinsten Hinweis, dass sich hier eine der größten Naturphänomene aufwartet. Nämlich eine Schlucht mit einer Länge von 446km und einer Tiefe von knapp einem Kilometer. Sie erscheint einfach mitten aus dem Nichts und haut dich von den Füßen. Es ist kaum zu glauben, dass die winzigen Punkte in der Tiefe meterhohe Bäume sind. Und zudem eine erdrückende Hitze und Stille.

Wir haben das Auto geparkt und sind den Rest des Tages am Rand des Canyons entlangspaziert. Das Grand Canyon Village-Gebiet ist touristisch stark ausgebaut, mit riesigen Parkplätzen, Shuttle-Bussen, Supermarkt und zahlreichen Hotels. Zudem sind die Wege entlang des Randes asphaltiert. Selbst ein Rollstuhlfahrer kommt problemlos umher. Für einen Marsch hinab in den Canyon war es zu spät, und so hatten wir uns ein (saftig teures!) Hotel im Park gebucht, welches wie eine hölzerne Skihütte ausgebaut war.

Am nächsten Tag früh und mit drei Liter Wasser im Gepäck sind wir um 6:30 Uhr aufgebrochen, um den Marsch anzutreten. Die Luft war angenehm kühl, mit 12°C schon fast zu kühl. In der Nacht gingen die Temperaturen bis auf 4°C runter. Den erste Teil der Wanderung haben wir mit einem Parkranger verbracht, der uns vieles über die Entstehung des Canyons erzählen konnte. Zudem gab es einige interessante Fakten:

  • Der durchschnittliche Parkbesucher bleibt nur fünf Stunden im Park
  • Nur 5% aller Parkbesucher verlassen die asphaltierten Wege und setzen einen Fuß unter den Rand
  • Von diesen 5% erreichen nur 10% den Fuße des Canyons
  • (Und meine Observation: Im Canyon selbst waren viel weniger Amerikaner zu sehen, dafür viele Deutsche im Wanderfieber)

Wandern im Canyon hat allerdings seine Tücken. Der Hinweg ist leicht, da es bergab geht und es morgens kühl ist. Auf dem Rückweg knallt die Hitze auf die Felsen und es geht steil bergauf. Zudem hat man bis dahin das meiste seines Wassers aufgebracht. So sind wir “nur” etwa den halben Canyon zum “Skeleton Point” heruntergewandert. Dennoch waren das knapp 600 Höhenmeter. Auf dem Rückweg kamen wir richtig ins Schwitzen und das Wasser ist uns ausgegangen. Erschöpft oben angekommen haben wir jeweils nochmal knapp zwei Liter Wasser geleert. Eine wahnsinnige Erfahrung, und wieder unglaublich wie groß der Canyon wirklich ist!

Am selben Tag sind wir dann noch knapp 400km südlich bis nach Phoenix gefahren. Mit 1,4 Millionen Einwohnern ist sie die größte Stadt Arizons und zudem die Hauptstadt. Außerdem ist sie die heißeste Stadt Amerikas. Das wurde uns schlaghaft klar als wir um 21 Uhr aus dem Auto gestiegen sind uns es noch über 40°C waren!! Glücklicherweise war die Luftfeuchtigkeit nahe null. Es fühlte sich dennoch an wie im Backofen und wir hatten das Gefühl aus dem Auto direkt in eine Wand zu laufen.

In Phoenix haben wir einen Kommilitonen von Rutgers zum Abendessen getroffen und sind anschließend totmüde ins Bett gefallen.

Roadtrip – Neumexiko


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  • A: El Paso, TX
  • B: Santa Fe, NM
  • C: Bandelier National Monument, NM
  • D: Albuquerque, NM

Neumexiko war eine Überraschung. Wir hatten erwartet, dass es dort nicht viel zu sehen gibt und wir einfach weiterfahren zum Grand Canyon. Jedoch war die Fahrt durch den 2 Mio.-Einwohner-Staat eine der schönsten unserer Reise. Die Landschaft ist eine einzigartige Mischung aus Steppe, Wüste und Wäldern. Die Straßen schlängeln sich hunderte Kilometer lang einsam durch die Landschaft. Draußen waren es gute 35°C, die Klimaanlage lief auf Hochtouren und doch schwitzten wir im Auto.

Diese Menschenleere und Weitläufigkeit ist unmöglich zu beschreiben. Die Natur überwältigt einen einfach. Überbevölkerung steht hier sicherlich nicht im Wörterbuch.

Von El Paso sind wir durchgefahren bis nach Santa Fe, welches im Norden liegt. Obwohl die Stadt keine 80.000 Einwohner hat waren bestimmt nochmal genauso viele Touristen da. Santa Fe ist die Hauptstadt von Neumexiko und sehr beliebt wegen der Künstlerszene und den indianischen Wurzeln. Hier haben wir einen Tag verbracht und sind herumgeschlendert. Da die Stadt am Berg, am Rande eines Nationalparks, liegt eignet sie sich wunderbar zum Fahrradfahren. Allerdings haben in Santa Fe Sonntags alle Fahrradverleihe zu. Ich glaube ich habe eine Marktlücke entdeckt…

Anschließend sind wir in ebengenannten Bandelier National Monument Park gefahren. Wälder bis zum Horizont und eine besinnliche Stille… Hier haben wir an einem Aussichtspunkt die Sonnenfinsternis beobachtet. Leider hatten wir nicht vorausgedacht und entsprechende Brillen gekauft. So war leider außer grellem Licht und ein paar Wolken nicht viel zu sehen. Das Gefühl war dennoch genial.

Abends sind wir dann wieder südlich bis Albuquerque gefahren, der größten Stadt des Staates (über 500.000 Einwohner), sodass wir am nächsten Tag direkt zum Grand Canyon starten konnten.